Olivenza

Olivenza.
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Olivenza (portugiesisch: Olivença ist eine spanische Stadt in der Provinz Badajoz, in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura. Sie liegt am Guadiana in der Nähe der Grenze zu Portugal ungefähr 25 km von Badajoz entfernt und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Comarca Olivenza.

Ende des 19. Jahrhunderts waren laut dem Linguisten Leite de Vasconcelos die Einwohner der Stadt zweisprachig. In den entfernteren Dörfern sprach man jedoch nur Portugiesisch. In den 1960er Jahren waren auch diese zweisprachig geworden. Bis in die 1940er Jahre hinein sprach die Mehrzahl der Bewohner den lokalen portugiesischen Dialekt. Heute ist dieser allerdings nahezu ausgestorben.

Vom Vertrag von Alcañices im Jahr 1297 an, in dem Kastilien Olivenza an Portugal abtrat, und bis ins Jahr 1801, als es im Orangen-Krieg von spanischen Truppen besetzt wurde, stand das Gebiet unter portugiesischer Oberhoheit. Im selben Jahr wurde es im Frieden von Badajoz an Spanien abgetreten. Spaniens Standpunkt ist, dass dieser Vertrag noch immer gültig sei und Olivenza somit de jure spanisches Territorium.

Portugal reklamiert Olivenza de jure für sich, da der Vertrag durch den Bruch eines in ihm festgelegten Artikels durch Spanien ungültig geworden sei. Dies sei eingetreten, als Spanien 1807 während der Napoleonischen Kriege Portugal angegriffen habe. Weiterhin führt Portugal Artikel 105 des Wiener Kongress von 1815 ins Feld, den Spanien 1817 unterzeichnet hatte. In ihm steht, dass die Siegermächte „danach streben, mit mächtigstem versöhnlichem Bemühen Olivenza wieder unter portugiesische Hoheit zu stellen“. Sprich, die Grenzen zwischen beiden Ländern in der Gegend um Olivenza sollten wie 1297 im Vertrag von Alcañices festgelegt verlaufen. Spanien interpretiert den Artikel 105 als nicht zwingend bezüglich der Rückgabe Olivenzas an Portugal, also sei der Friede von Badajoz weiterhin maßgebend.

Portugal hat nach dem Wiener Kongress nie förmlich Anspruch auf Olivenza erhoben, allerdings auch niemals die spanischen Ansprüche anerkannt. Der Guia de Portugal, herausgegeben in den 1920ern unter der Ägide des republikanischen Publizisten Raul Proença, bezeichnet das Dorf als "heute zu Spanien gehörend, aber portugiesische Erde durch seine Geschichte".

Es gibt keine Untersuchungen unter der Bevölkerung Olivenzas bezüglich ihrer Meinung zu dieser Angelegenheit, wenngleich die offizielle Internetpräsenz der Gemeinde die Ansprüche Portugals strikt ablehnt. Der spanischen Öffentlichkeit ist der portugiesische Anspruch auf Olivenza weitgehend unbekannt (ganz im Gegensatz zum spanischen Anspruch auf Gibraltar oder Marokkos Anspruch auf Ceuta, Melilla und die Plazas de soberanía).

Andererseits stieg das Bewusstsein in Portugal bezüglich des Anspruches durch die Öffentlichkeitsarbeit von Interessengruppen an, die die Frage öffentlich gestellt und diskutiert haben

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