Campo Maior

Campo Maior.
Historie
Sehenswürdigkeiten
Museen
Feiertage und Traditionen
Natürliche Ressourcen
Gastronomie
Archäologie
 Kultur
Handel
Unterkunft und Restaurants
Einrichtungen und Dienstleistungen im Interesse der Öffentlichkeit

Campo Maior ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 8793 Einwohnern.

Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung des Gebietes. Auch die im 2. Jahrhundert v. Chr. eingefallenen Römer siedelten hier, ebenso die ab 711 eingefallenen Mauren. Die Familie Pérez aus Badajoz eroberte den Ort 1219 von den Arabern zurück. Im Jahr 1255 erhob König Alfons X. Campo Maior zur Vila (Kleinstadt). Mit dem Vertrag von Alcañices kam der Ort 1297 zum Königreich Portugal. König D.Dinis ließ 1310 die Festung neu aufbauen und erweitern.

Auf Grund des anhaltenden spanischen Einflusses stand der Ort in der Revolution von 1383 auf Seiten Kastiliens, und wurde nach Belagerung 1388 endgültig von der portugiesischen Krone zurückerobert. Seit Ende des 14. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl, als sich hier aus Spanien flüchtende Menschen niederließen, die vor der Inquisition dort flohen. In dem Zusammenhang wuchs auch die jüdische Gemeinde deutlich. König Manuel I. gab Campo Maior 1512 portugiesische Stadtrechte.

Im Verlauf des Restaurationskrieges ab 1640 wurde der Ort erneut stark befestigt. Er blieb eine bedeutende Festungsstadt, und wurde 1712 Ziel einer spanischen Invasion, die abgewehrt werden konnte. 1732 erlitt der Ort starke Zerstörungen und in der Folge eine deutliche Bevölkerungsabnahme, als ein starkes Unwetter mit Blitzeinschlägen die Pulverkammern der Festung zur Explosion brachten. König D.João V. ließ den Ort wiederaufbauen. In Folge der starken Wiederbesiedlung wurde 1766 der Ort in zwei Gemeinden aufgeteilt, Nossa Senhora da Expectação und São João Baptista.

1801 widerstand der Ort einer spanischen Invasion, und 1808 erhob sich der Ort gegen die französischen Besatzer in den Napoleonischen Kriegen auf der Iberischen Halbinsel, die mit Hilfe von Truppen aus Badajoz vertrieben werden konnten. Die spanischen Truppen blieben drei Jahre im Ort. 1811 erfolgte eine erneute französische Invasion. Nach starken lokalen Widerständen gegen die Invasoren konnten die eintreffenden britisch-portugiesischen Truppen unter General Beresford den Ort wieder befreien.

Nachdem eine Cholera-Epidemie die Bevölkerungszahl 1865 stark reduzierte, wurde die geplante Auflösung des eigenständigen Kreises Campo Maior 1867 erst durch starke Widerstände der Bevölkerung abgewendet. 1926 wurde dem Kreis mit Nossa Senhora dos Degolados seine dritte Gemeinde angefügt, und 1941 schließlich der ehemals bedeutende angrenzende Kreis von Ouguela aufgelöst und der Gemeinde São João Baptista angegliedert.

Die Reste des römischen Staudamms von Muro befinden sich in der Nähe. Zu den weiteren Baudenkmälern zählen weitere römische Ausgrabungen (Minen, eine Villa rustica und Teile einer Römerstraße), dazu u.a. verschiedene Sakralbauten, Brunnenanlagen, historische öffentliche Gebäude und Mühlen, Landgüter, Befestigungsanlagen u.a. Auch die historischen Ortskerne von Ouguela und Campo Maior stehen als Ganze unter Denkmalschutz.

Im Kulturkomplex Centro Cultural de Campo Maior finden Konzerte, Aufführungen, Ausstellungen, Konferenzen u.a. statt. Das 2005 eröffnete Lagar Museu im denkmalgeschützten Herrenhaus des Grafen von Olivã (Palácio Visconde d’Olivã) aus dem 17. Jahrhundert beschäftigt sich umfassend mit Anbau und Verarbeitung der Olive. Auch die Stadtbibliothek (Biblioteca Municipal) ist dort untergebracht. Das zentral in der Capela da Nossa Senhora do Carmo untergebrachte Museum für Sakralkunst und das Stadtmuseum Museu Aberto sind weitere Kulturstätten im Ort. Auf dem Firmengelände der Delta Cafés ist das einzige Kaffeemuseum der Iberischen Halbinsel untergebracht. Es beschäftigt sich in dem Zusammenhang auch mit der Portugiesische Kolonialgeschichte.

Überregional bekannt ist Campo Maior für sein unregelmäßig, dann jedoch Ende August stattfindendes Volksfest, den Festas do Povo (dt. etwa: Festtage des Volkes), zu dem die ganze Stadt sich bunt schmückt. Nach 2004 fand das auch als Festas das Flores (dt.: Blumenfeste) bekannte Volksfest 2011 statt, dauerte eine Woche, und wurde von Staatspräsident Cavaco Silva eröffnet.

Aktie

Google Play QR

Google Play QR

App Store QR

App Store QR